Ingo (Teil 2) – Wie sich mein Leben geändert hat

Hallo werte Mitleidende und Angehörige,

Ich melde mich jetzt nach einiger Zeit noch mal zu Wort. Ich das ist Ingo mit der Staumauer.

(Anmerkung Team DepressionEnde: Teil 1 – Ingos früheren Erfahrungsbericht findet hier)

Wie sich mein Leben geändert hat

Berufliche Wiedereingleiderung

Im Jahr 2015 habe ich durch eine Wiedereingliederung über 10 Wochen meine
Arbeit wiederaufgenommen, im Einzelhandel. Aber ich bin in eine andere Abteilung versetzt worden, was für mich persönlich die richtige Entscheidung war und ist.

Meine Kollegen und Kolleginnen achten ein wenig auf mich und bremsen mich, wenn es hektisch wird, was ich auch dann annehme, wenn die Atemtechniken und die Suggestionen nicht greifen.

Verbesserte privat Situation

Zu Hause hat sich die Situation auch weitestgehend entspannt. Meine Frau und ich unternehmen einiges, wenn die Finanzen und die Zeit es zulassen. Mit unseren Töchtern habe ich mich auch arrangiert und die Unstimmigkeiten beseitigt.

Unsere große Tochter hat Ihr Examen zur Heil- & Pflegefachkraft mit Bravour abgelegt und unsere kleine Tochter hat es aus der Depression geschafft. Sie nimmt keine Medikamente mehr und hat eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau im Bereich Tiernahrung aufgenommen.

Das sind für mich einige Punkte, in denen meine Gedanken Luftrollen machen. Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch dabei: Dass ich meine Freude darüber nicht zeigen kann. Aber dies werde ich wohl im Laufe der Zeit auch wieder lernen.

Gesundheit, Rückschläge und Restrisiko

Ich glaube – und meine Ärzte bestätigen mir dies auch – dass Ich wieder zu 99,8 % im Leben stehe, auch wenn die Gefahr nicht gebannt ist, dass es immer wieder zu einem Rückschlag kommen könnte. Deshalb ist es nach meiner Einstellung „ein steter Kampf, um durch diese Hölle nicht noch einmal zugehen.“

Auch wenn diese Einstellung heute mit vielen Tränen und Lernen verbunden war und ist, bin ich auch ein ganz kleines bisschen stolz auf mich, dass ich wieder soweit bin, dass ein Stück Lebensqualität zurückgekehrt ist. Auch wenn einige Tage sehr hart sind, in denen ich am liebsten im Bett liegen bleiben würde. Doch dann heißt es „langsam und ruhig, Du schaffst das“ zu mir selber zu sagen.

Ein Dank an…

Ich kann es immer wieder nur betonen: Meine Ärzte in Form des Hausarztes und Psychiaters haben einen Megaanteil an der Situation in der ich mich heute befinde!

Und auch meine Familie – an erster Stelle meine Frau, Töchter und meine Eltern haben einen sehr großen Anteil an der Situation! Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist und war mit mir und dieser verdammten, heimtückischen Krankheit. Doch werde ich mit aller Hilfe weiter dran arbeiten, dass ich irgendwann wieder zu 100% dastehe und eventuell sagen kann, dass ich diese Krankheit überwunden habe.

Zum Schluss noch ein Wort an alle Mitleidende

Ich weiß wie schwer es ist, egal welche Form die Depression bei Euch hat.

Gebt Euch nicht auf und versucht in Euren Möglichkeiten gegen diese hinterlistige Krankheit nicht mit aller Gewalt zu kämpfen sonder nehmt Euch Zeit und lasst einfach mal 5 gerade sein. Aus tiefstem Herzen wünsche ich Euch, dass Ihr irgendwann einmal auch sagen könnt: „Ich bin geheilt.“

Ich grüße Euch aus der Eifel

Ingo Faßbender (Ingo bei Facebook)

Ingo Faßbender

 

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Depressionen und psychische Leiden und Erkrankungen werden immer noch viel zu häufig abgetan oder sogar stigmatisiert. Wir freuen uns über jeden, der unsere Erfahrungsberichte oder Infoartikel teilt, damit sich etwas ändert.

 

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