Glückshormone

Sie sind da, wenn es uns gut geht, sie helfen uns mit Krisen klar zu kommen und Ängste zu überwinden: Die Glückshormone.

Sonniger Strand Glückshormone

Was sind Glückshormone?

Zu den Glückshormonen zählen ganz bestimmte Botenstoffe, die dafür bekannt sind, dass Wohlbefinden zu steigern und Glücksgefühle auszulösen. Als sogenannte Neurotransmitter sorgen sie dafür, dass eine Information von einer Nervenzelle an die nächste weitergegeben wird und bestimmen so maßgeblich unsere

  • Gefühle,
  • Gedanken und
  • Handlungen.

Da sie eine vergleichbare Wirkung wie psychoaktive Substanzen (Rauschmittel) haben, werden sie auch als körpereigene Drogen oder endogene Drogen bezeichnet.

Welche Glückshormone gibt es?

Allen voran werden die folgenden 6 Botenstoffe zu den Glückshormonen gezählt:

Serotonin – für die Balance

Serotonin ist eines der bekanntesten und nach wissenschaftlichen Studien eines der wichtigsten Glückshormone. Ein Grund hierfür ist, dass Serotonin an sehr vielen Vorgängen maßgeblich mitbeteiligt ist. So sorgt Serotonin z.B. nicht nur dafür, dass andere Botenstoffe überhaupt ausgeschüttet werden, sondern auch dass bestimmte Neurotransmitter keine Überhand nehmen. In der Folge sind wir dank Serotonin ausgeglichener, stressresistenter und weniger ängstlich. Auch für unseren Magen, Darm, Augeninnendruck oder auch unserem Herz-Kreislaufsystem ist das Glückshormon Serotonin wichtig.

Aus diesem Grund gehen wir auf Serotonin in weiteren Artikeln nochmal gesondert ein.

Dopamin – Glückshormon fürs Gefühl

Dopamin sorgt neben Serotonin für die Ausschüttung von Botenstoffen und damit für die Kommunikation der Nervenzellen untereinander. Anders als Serotonin ist Dopamin nur in Nervenzellen vorhanden, die sich im Frontallappen und Mittelhirn befinden und für die Kontrolle von Emotionen und Bewegungen zuständig sind. Als Bote leitet das Glückshormon daher vor allem Gefühle weiter sowie Impulse an Muskeln. Es lässt uns z.B. Dank guter Gefühle neue Bewegungsabläufe lernen und genau aufeinander abstimmen.

Aus diesem Grund führt ein Mangel an Dopamin unter anderem zu emotionaler Instabilität und Problemen bei Bewegungsabläufen.

Noradrenalin – Glückshormon für die Konzentration

Der Botenstoff Noradrenalin wird immer dann ausgeschüttet, wenn wir Stress haben – egal ob körperlichen Stress, emotionalen Stress oder geistigen Stress. Durch seine Ausschüttung sind wir aufmerksamer, wacher, motivierter und haben eine erhöhte Leistungsbereitschaft. Noradrenalin wirkt auf den gesamten Körper anregend und ist maßgeblich an der Fettverbrennung mit beteiligt.

Die 6 Glückshormone - Serotonin, Dopamin, Oxytocin, Noradrenalin, Endorphin und Phenetylamin

Endorphine – gegen Schmerzen

Als das schmerzlindernde Glückshormon schlecht hin wird Endorphin auch gerne als körpereigenes Opium bezeichnet, da es eine ähnliche Wirkungsweise wie Opium und Morphin hat. Es blockiert die Schmerzübertragung und versetzt den Körper in eine Art Rauschzustand. Auf diese Weise können Frauen z.B. die Geburt eines Kindes ohne Schmerzmittel überstehen. Die Endorphine helfen uns gegen chronische Schmerzen, Rheuma, Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen und auch sonst bei allen Schmerzen. Hinzu kommt die positive Wirkung der Endorphine bei Erschöpfung, die Mitwirkung bei der Regulierung des Hungergefühls und der Stimmung im Allgemeinen.

Kleiner Tipp für mehr Endorphine:

Endorphine werden nicht nur bei Verletzungen und Schmerzen vom Körper ausgeschüttet, sondern vor allem auch wenn wir uns besonders Freuen, Lachen oder uns bewegen. Manchmal kann ein schöner Sonnenspaziergang schon von selbst die Produktion von Endorphinen steigern und so zu einem Plus an Entspannung und Wohlfühlen führen.

Phenethylamin – Glückshormon für die Liebe

Was hat verliebt sein mit joggen gemeinsam? Bei beiden kann ein erhöhter Phenethylaminspiegel festgestellt werden. So sorgt Phenethylamin (PEA) auf der einen Seite für das von Ausdauersportlern bekannte „Jogger-High“, einen einem Rausch nahe kommenden Zustand nach langen Ausdauereinheiten. Auf der anderen Seite ist Phenethylamin bekannt für seine Wirkung auf Verliebte. Hier führt die Ausschüttung von Phenethylamin zu dem bekannten Kribbeln im Bauch, der rosaroten Brille und verstärkten Lustgefühlen und Glücksgefühlen.

Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass der berauschende Zustand von Verliebten bis zu 4 Jahre andauern kann. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an den PEA-Spiegel und die rosarote Brille verschwindet genauso wie die anfängliche Konzentrationsstörungen. Für manche Paare bedeutet das das Aus, für andere der Anfang einer noch reiferen Liebesbeziehung. Ein Absinken des Glückshormons Phenethylamin im Blut kann jedoch sehr starke Entzugserscheinungen hervorrufen und Depressionen begünstigen.

Oxytocin – das Kuschelhormon

Das Glückshormon Oxytocin ist vor allem als „Kuschelhormon“ bekannt und das aus gutem Grund: Es wirkt prosozial, dass heißt fördert das positive soziale Miteinander. Das macht sich unter anderem wie folgt bemerkbar. Das Glückshormon

  • fördert das Vertrauen in andere Menschen
  • fördert die Lust beim Sex
  • leitet die Wehen ein und fördert die Milchproduktion
  • stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind
  • reduziert Stress und Angst
  • reduziert Aggressionen gegenüber der eigenen Familie / den eigenen Freunden
  • macht uns empathisch gegenüber anderen

Für Wissenschaftler wie Prof. Dr. rer. nat. Markus Heinrichs von der Universität Freiburg greift diese Bezeichnung dennoch zu kurz. So fand die Neurobiologin Prof. Dr. rer. nat. Inga D. Neumann z.B. heraus, dass Oxytocin bei Mäusen traumatische Erinnerungen auslöschen kann. Französische Forscher konnten zudem die Verbesserung der sozialen Fähigkeiten bei Autisten auf Oxytocin zurückführen. Das therapeutische Potential von Oxytocin wird immer mehr erforscht. Auch wenn es sich hierbei um eine recht junge Forschungsrichtung handelt, so macht sie schon jetzt Hoffnung. Insbesondere die Therapie von Sozialphobien und Autismus könnten dadurch nach vorne gebracht werden und auch bei anderen Angststörungen, Depressionen, Borderline und Schizophrenie könnte sie zukünftig helfen.

Depression: Zu wenig Glückshormone?

Genauso wie Glückshormone unsere Stimmung und Gedanken positiv beeinflussen können, so kann ein Mangel an Ihnen uns negativ beeinflussen. Nach wissenschaftlichen Studien können daher die folgenden 4 Punkte eine Hauptursache für Depressionen und Angst darstellen: Bestimmte Botenstoffe insbesondere Serotonin, Dopamin und Noradrenalin…

  1. sind nicht in ausreichender Menge vorhanden
  2. stehen nicht im richtigen Verhältnis zueinander
  3. können nicht (genügend) ausgeschüttet werden oder
  4. von der nächsten Nervenzelle aufgenommen werden.

Weitere Informationen hierzu findet Ihr auch in unserem Artikel Botenstoffe und Depression.

 

Dein Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bleib in Kontakt ...

Du bist nicht bei facebook, willst aber trotzem nichts verpassen?
Dann besuch oder folge uns gerne auch auf:

Pinterest
Google+
Twitter
  • √ = Affiliate-Link