Depression Symptome

Depression Symptome: Um die Symptome und Anzeichen von Depressionen ranken sich viele wichtige Fragen. Viel zu häufig wird die Depression mit einer Verstimmung verwechselt. Die richtige und wichtige psychologische oder medikamentöse Behandlung (z.B. mit Antidepressiva) bleibt dann aus, da das Verhalten von Angehörigen und den Betroffenen selbst nicht richtig verstanden wird. Viel zu häufig enden die Depressionen tödlich. Das Risiko für Suizid ist hoch. Vor allem, wenn die Erkrankten in akuten Situationen nicht in einer Klinik und nötigenfalls durch Medikamente therapiert werden, sondern allein mit den Symptomen der Depression bleiben. Viel zu häufig werden auch in schweren Fällen die Anzeichen einfach nicht gesehen, überhört, oder falsch interpretiert. Wenn man um die Gefahren der Depression weiß, macht das sehr traurig.

  • Woran erkenne ich Depressionen?
  • Handelt es sich bei einer Depression um eine Erkrankung?
  • Wie machen sich Depressionen bemerkbar?
  • Was sind typische Anzeichen von Depressionen?
  • Was unterscheidet eine Depression von Verstimmungen?

Wir wollen auf unseren Seiten Antworten auf diese Fragen geben. Und einen Eindruck vermitteln, was es bedeutet depressiv zu sein. Für das Umfeld erkrankter Menschen und die Betroffenen sind die Symptome sehr schwer nachzuvollziehen. Gerade Außenstehenden fällt dieses häufig schwer. Einen ersten Überblick gibt die folgende Infografik.

Infografik: Depressionen treffen den Menschen als Ganzes

Es ist uns wichtig, zu vermitteln, was die Depression mit Menschen macht. Anders als in Lehrbüchern, sind unsere Artikel selbst von Betroffenen und Angehörigen geschrieben. Wir wissen also gewissermaßen aus erster Hand, wie sich Depressionen anfühlen. Wir leiden selbst unter den unterschiedlichen Anzeichen der Depression. Ich selbst musste wegen schweren Depressionen lange in einer Klinik behandelt werden. Zusätzlich fließen die Erfahrungen von an Depression leidenden Mitgliedern aus unserer Community mit in unsere Artikel ein. So entsteht eine Sicht aus dem Leben mit der Erkrankung Depression. Für Betroffene und Angehörige ist es wichtig, die Anzeichen und die Veränderungen zu erkennen, denn Depressionen müssen behandelt werden. Auch deshalb werden wir den Bereich für Angehörige auf unseren Seiten weiter ausbauen. Nicht selten entwickeln nahestehende Personen selbst das gleiche oder ein ähnliches Krankheitsbild ihrer geliebten Menschen. Dieses macht dann eine eigene Behandlung erforderlich, die häufig ausbleibt.

Depression Symptome erkennen

Die Symptome der Depression betreffen den Menschen als Ganzes und erzeugen unvorstellbares Leid. Im Gegensatz zu einer Verstimmung betreffen Depressionen die Grundfunktionen menschlicher Existenz. Zum Beispiel Essen, Trinken und Schlafen. Sie erschweren alltägliche und soziale Aktivitäten. Sie beeinflussen das emotionale Erleben sowie auch die kognitiven Fähigkeiten. Natürlich hängt das Ausmaß auch von der Schwere der Depression ab. Ferner ist anzumerken, dass es unterschiedliche Formen bzw. Depressionsarten gibt, die sich in unterschiedlichen Anzeichen äußern und auch die medikamentöse und psychologische Behandlung beeinflussen. Schwere und Form entscheiden letztendlich auch über die Behandlung und darüber, ob der Aufenthalt in einer Klinik notwendig ist.

Die Depression schränkt auf diese Weise die Betroffenen in Ihrer gesamten Lebensführung ein. Die Störung ist weitreichend. Die Depression entwickelt große Macht. Ein normaler Alltag ist nicht denkbar. Fast alles fällt schwer. Es ist fast nichts mehr so, wie es war, bevor man Depressionen bekam. Sieht man von den körperlichen Symptomen ab, sind die meisten der Symptome nicht sichtbar. Das macht es für Außenstehende so schwer die Depression zu verstehen. Anders als bei vielen anderen Krankheiten, bekommt man keinen Verband. Die Symptome der Depression sind alles andere als banal oder trivial. Häufig lassen sie sich nur in einer Klinik oder durch spezielle Medikamente (Antidepressiva) lindern. Die depressiven Symptome werden so stark, dass für Betroffene die sicherlich wichtige und berechtigte Diskussion um Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Antidepressiva) in den Hintergrund tritt. Alle Mittel, die gegen die Krankheit helfen können, werden in Betracht gezogen.

Veränderungen der Emotionen

Die Depression trifft mit Ihren depressive Symptome im übertragenem Sinn mitten ins Herz. Die psychischen Folgen der Depression drängen sich mit aller Macht vor die Hoffnung, vor die Freude und häufig vor jeder Art von positiver Emotion.

Depressive Gefühle unterscheiden sich massiv von der gewohnten Gefühlswelt. Das ist anders als bei normalen Verstimmungen, die jeder Mensch kennt. Bei diesen weiß man in der Regel, was die gedrückten Emotionen auslöst. Bei der Depression erreichen die negativen Emotionen ein unvorstellbares Ausmaß. Es ist, als ob Gehirn und Herz in einen Eimer schwarzer Teerfarbe gefallen wären und dieser Teer lässt sich nicht abwaschen. In depressiven Phasen ist es häufig nicht möglich zu sagen, warum man depressiv ist. Oft versteht man selbst nicht, was mit einem los ist. Es bleibt das subjektive Gefühl, dass es keine Hoffnung auf Besserung oder Heilung gibt. Anders als bei normalen Verstimmungen ist auch, dass die depressiven Empfindungen nicht einfach von selbst wieder verschwinden. Oft ist hierfür – je nach Schwere der Depression – eine Behandlung und nicht selten ein Aufenthalt in einer Klinik erforderlich um neue und günstigere Bewegung in die Gedankenwelt und die Gedankenkreise zu bekommen.

Depressive Gedanken

Auch hier gibt es massive Unterschiede zu einer normalen Verstimmung. Die Anzeichen sind weitaus massiver, langfristiger und das Leiden für die Betroffenen ungleich höher. In depressiven Phasen steigt das Risiko. Nicht selten kreisen depressive Denkmuster um den eigenen Tod. Die Art und Weise, wie man selbst zu sich spricht, ist alles andere als freundlich. Wenn man dieses nicht erlebt hat, kann man sich kaum vorstellen, wie sehr man unter den depressiven Denkmustern leiden kann. Es fühlt sich an, als sei das Gehirn von einer dauerhaften Störung befallen. Man bekommt einfach keinen klaren Blick auf die Dinge, oder aber die Realität wird deutlich schlechter gesehen, als sie ist. Der Zugang zu Rationalität und Kreativität ist blockiert. Kein klarer Gedanke, keine Konzentration, keine Fokussierung. Stattdessen bestimmen die Depressionen das Denken mitunter vollständig. So ist die gesamte Wahrnehmung gedrückt und getrübt. Es findet sich häufig kein Sinn mehr in der eigenen Existenz.

Depressiv Handeln

Es liegt auf der Hand, dass das Krankheitsbild, was die Gefühle und Gedanken massiv beeinflusst Auswirkungen auf das Handeln depressiver Menschen hat. Nicht selten ist es in depressiven Episoden unmöglich, überhaupt zu handeln. Ich selbst hatte schwere depressive Episoden und wurde in einer Klinik behandelt. Es war mir nicht möglich, ohne die Unterstützung von professionellem Personal überhaupt aufzustehen. Aber die Anzeichen bestehen auch dann, wenn zum Beispiel Dinge, die früher viel Freude bereitet haben, einfach nicht mehr getan werden. Hierzu gehören Tätigkeiten, die Kraft spenden, die dazu führen, dass man auftankt. Derartige Tätigkeiten haben wir gemeinsam mit der Community in unserer 300 Punkte Liste zusammengefasst. Sämtliche Grundtätigkeiten können zu einer unüberwindlichen Hürde werden. Hierzu zählt zum Beispiel etwas zu essen, geschweige denn, sich etwas zuzubereiten. Die Erkrankung führt zu einer vollständigen Lähmung. Mit einer Verstimmung hat das sicher nichts zu tun. Nicht selten bleibt aber das Gefühl handeln und den Verpflichtungen nachkommen zu müssen. Aber der Betroffene kann einfach nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass depressive Menschen nicht wollen oder sich selbst für eine gedrückte Stimmung entscheiden.

Körperliche Symptome

Mit der Depression gehen eine Reihe möglicher Symptome einher, die körperliche Auswirkungen haben und die Physis beeinflussen. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zu einer Verstimmung. Diese sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Bei medikamentöser Behandlung können diese auch durch die sogenannten Begleitphänomene von Medikamenten variieren und sich in unterschiedlicher Form entwickeln. Anders als bei vielen anderen Krankheitsbildern wirken die Medikamente bei unterschiedlichen Personen vollständig anders. Nicht selten muss eine Vielzahl von Medikamenten ausprobiert werden, bis sich Besserung einstellt, die ihrerseits unterschiedliche Nebenwirkungen haben können. Bei schweren Fällen ist einleuchtend, dass die Wirkungen und Nebenwirkungen der unterschiedlichen Medikamente am besten in einer Klinik beobachtet werden sollten.

Die körperliche Wahrnehmung kann sich ändern. Es ist ein Gefühl, als wolle man mit Bleigewichten schwimmen. Jede Form von Bewegung fällt sehr schwer.

Die Depression hängt auch eng mit weiteren und zum Teil körperlichen Krankheiten zusammen. Zum einen begünstigen Depressionen teilweise andere Krankheiten und steigern zum Beispiel das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden. Auf der anderen Seite können auch die körperlichen Krankheiten die Depression begünstigen. Beispielsweise haben komplexe Krebsmedikamente häufig Nebenwirkungen, die auch auf das Gehirn einwirken. Diese können depressive Zustände auslösen. Die körperliche Auswirkung von Depressionen werden wir in einem gesonderten Beitrag beschreiben.

Angehörige

Es ist nachvollziehbar, dass die Situation auch für Angehörige alles andere als leicht ist. Diese Leiden häufig mit und sind in ihrem Alltag massiv durch die Symptome der Depressionen betroffen. Sie haben für die Betroffenen wichtige Funktionen und können eine große Stütze sein. Viel zu oft, stehen sie jedoch alleine da. Es ist schwierig Informationen zu finden und sich richtig zu verhalten. Häufig muss erst Verständnis aufgebaut werden, dass es keine einfachen Mittel gegen die Depressionen gibt. Ratschläge wie „nun verbessere mal Deine Stimmung“, helfen nicht weiter und wirken nicht. Es macht keinen Sinn anzunehmen, dass der Erkrankte aus eigener Kraft die Symptome ablegen kann.

Es kann ausgesprochen nützlich sein, wenn ein Angehöriger die Anzeichen der Depression erkennt und dem Erkrankten hilft, die richtige Behandlung zu erhalten. Im umgekehrten Fall ist es ausgesprochen ungünstig, wenn die Depression als Verstimmung oder schlechte Stimmung bagatellisiert wird. Für die Angehörigen ist es wichtig zu erkennen, dass es sich bei den Veränderungen um die Folgen einer Krankheit handelt. Insbesondere die Symptome und die Auseinandersetzung mit den Depressionsarten kann hier bei der Einordnung der Krankheit und der Einschätzung der aktuellen Situation helfen.

Weitere Informationen für Angehörige – seinen es Partner, Freunde, Kinder oder andere nahestehende Personen – findet Ihr bei uns unter Depression – Angehörige.

Depressive Teufelskreise und Zusammenhänge

Die Zusammenhänge aus depressiven Gedanken, Handlungen und Gefühlen werden häufig in sogenannten depressiven Teufelskreisen dargestellt. Was das ist? Das möchte ich Euch an einem persönlichen Beispiel erläutern. Ich beschreibe hier mal einen meiner persönlichen depressiven Teufelskreise. Dieser hat mich für eine Zeit in völlige Einsamkeit und Isolation katapultiert.

  • Gedanken: Mit Depressionen werde ich nie wieder Freunde finden
  • Handlungen: Ich ziehe mich zurück, gehe nicht mehr raus, bin distanziert zu neuen Menschen
  • Gefühle: Ich fühle mich einsam, verlassen und irgendwie verflucht
  • und ab in die nächste Runde
  • Gedanken: Menschen sind nicht gut, mich kann eh keiner gebrauchen
  • und immer so weiter …

Häufig gelingt es erst durch Behandlung in einer Klinik und durch spezielle Medikamente (z.B. Antidepressiva) derartigen Kreisläufen zu entrinnen. Auch der Austausch mit anderen Depressiven kann einem hier helfen die eigenen Muster zu erkennen und ihnen etwas entgegenzusetzen.

Depressionen – Unterschied zur depressiven Verstimmung

Eine kurze depressive Verstimmung, kennt zumindest in ihrer leichteren Form eigentlich jeder. Gemeint ist hier gedrückte Stimmung aufgrund von problematischen Situationen oder Trauer. Diese Verstimmung ist von der Depression im Sinne eines Krankheitsbildes deutlich zu unterscheiden. Bei Depressionen im Sinne einer psychischen Erkrankung oder psychischen Störung dauert die depressive Verstimmung mindestens 14 Tage und wird von weiteren Symptomen begleitet. Zu den Unterschieden und Parallelen zu einer depressiven Verstimmung werden wir in einem gesonderten Beitrag eingehen, da das Thema hinsichtlich der Akzeptanz der Krankheit von sehr hoher Bedeutung ist.

Leider werden Depression im Allgemeinen immer noch viel zu häufig mit einer Verstimmung verwechselt. Das folgende Zitat von Klaas Heufer-Umlauf bezieht sich auf die gängigen Irrtümer hinsichtlich der Depressionen:

„Depression ist keine Charakterschwäche und auch keine Art, wie jemand ist. Es ist auch keine Erziehungssache, es ist keine Verstimmung, keine Launigkeit, keine Zickigkeit, es ist kein ‚Nicht-wollen‘, kein ’sich verschließen‘, keine Trotzigkeit, es ist kein ‚ist mir doch egal‘, sondern es ist eine Krankheit.“ (Klaas Heufer-Umlauf).

Als Betroffener versichere ich allen Menschen, die zum Glück nicht an der Krankheit leiden: Depressionen sind sehr vieles aber bestimmt nicht lustig. Die Depression wurde sich von niemandem freiwillig ausgesucht. Depressive Personen sind auch nicht einfach nur mal traurig und können die Symptome ablegen, nur weil man sie – anders als bei anderen Krankheiten – von außen nicht sieht.

Depression Symptome und Diagnostik nach ICD-10

Bei jedem Betroffenen ist die Depression anders. Das Krankheitsbild der Depression setzt sich aus unterschiedlichen verschiedenartigen Symptomen zusammen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Syndrom. Unser Artikel über Symptome, Formen und Verläufe liefert einen ausführlichen Einstieg in die Diagnostik von Depression entsprechend der Weltgesundheitsorganisation. Er belegt die Diagnostik und die “Sprache der Mediziner” mit Erfahrungen sowie depressivem Erleben und enthält Schaubilder für ein besseres Verständnis.

Fazit

Die Symptome der Depression zu erkennen ist für Angehörige und Betroffene schwer. Hinzu kommt: Die Akzeptanz für die Krankheit ist gesellschaftlich gering. 70 Prozent der Deutschen glauben, dass Depression etwas mit Charakterschwäche zu tun hat. Das erschwert es den Betroffenen offen zu sagen: „Ich bin depressiv und gehe deshalb nötigenfalls auch in einer Klinik, nehme gegebenenfalls Medikamente und tue alles was nötig ist, um diese ernste Erkrankung zu bekämpfen.“ Natürlich steht das schlechte gesellschaftliche Bild, mangelnde Akzeptanz von Depressionen und die damit verbundene Scham im Weg, sich Hilfe und Behandlung zu suchen. Aber nur, wenn die Anzeichen und Symptome besser verstanden und ernst genommen werden, können hier Verbesserungen erwartet werden.

Auch deshalb freuen wir uns über jeden Share und Like. Euer Sharing hilft dabei, Menschen zu informieren und aufzuklären. Nur so kann Stigmatisierung und Tabuisierung abgebaut werden. Im Fall von Depressionen kann das lebenswichtig sein. Vielen Dank für Deine Unterstützung.

Mehr Informationen findet ihr auf unseren Seiten und in unserem Magazin sowie in unseren vielen Erfahrungsberichten aus der Community. Diskutiert mit uns und anderen Betroffenen hier und in den sozialen Medien. Dieses Seite ist eine Austauschplattform von Betroffene für Betroffene.

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