Angststörung

Erich Kästner hat einmal gesagt, „Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie.“.Angst zu haben ist normal, sogar gut und überlebenswichtig. Sie schützt uns seit je her vor Gefahren und kann uns zu Höchstleistungen bringen. So sind oder waren sehr viele erfolgreiche Menschen sehr ängstlich. Dazu zählen Steven Spielberg, Bill Gates und Charles Darwin genauso wie Eric Clapton, Antonio Vivaldi und Johann Wolfgang von Goethe. Keiner der Angst hat braucht sich dafür zu schämen oder sie rechtfertigen.

Doch die Angst hat einen schlechten Ruf. Sie sei ein schlechter Ratgeber, der die Leistungen mindert und die Lebensfreude nimmt. Auch das stimmt leider und zwar dann, wenn die Angst zu einer Angststörung geworden ist.

Wann das der Fall ist, was genau eine Angststörung ist und was man machen kann, um sich von der Angst zu befreien, darum geht es in dieser Artikelserie.

Angststoerungen

Warum haben wir Angst?

Die Evolutionsforschung geht davon aus, dass es uns als Menschheit heute schon längst nicht mehr geben würde, wenn es die Angst nicht gäbe. Wie hätten wir z.B. überleben sollen, ohne uns aus Angst vor dem Säbelzahntieger oder auch Blitzen zu schützen?

Auch wenn es heute in vieler Hinsicht nicht mehr so gefährlich wie zu Urzeiten ist und man sich gegen fast alles versichern kann, hat die Angst auch heute noch eine enorme Wirkung und Berechtigung.

So sind sich die Forscher inzwischen einig darüber, dass es überlebenswichtig für uns ist, in bestimmten Situationen Angst zu empfinden, solange uns die Angst nicht übermächtigt. Sie sorgt in der Gefahrensituation dafür, dass unser Konzentration deutlich gesteigert wird und unser Körper mobilisiert wird, sofort Schutzmaßnahmen zu ergreifen. So kann unser Körper in Angstsituationen schneller reagieren als der bewusste Verstand. Manchmal sind genau das die Millisekunden, die uns oder anderen das Leben retten.

Durch die Konzentrationssteigerung können wir uns heute nicht nur vor Unwettern, Haien oder gefährlichen Menschen schützen. Auch in typischeren Situationen können wir durch sie schneller handeln und auf unser Wissen und Können zurückgreifen. Sei es beim Autofahren, bei Prüfungen und Vorträgen oder beim Reiten und Schwimmen.

Die typischen körperlichen Symptome wie erhöhter Herzschlag, schnellere Atmung, erhöhter Blutdruck und Muskelanspannung werden dabei durch die erhöhte Konzentration der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin hervorgerufen. Sind nachweislich messbar. Nach dem die auslösende Situation vorüber ist, baut der Körper die Stresshormone wieder ab und der Körper kommt in einen entspannten Zustand zurück. Soweit zur normalen, gesunden Reaktion des Körpers auf die Angstsituation.

Wann spricht man von Angststörung?

Genauso wie die normale Angst eine lebenswichtige, aktivierende Schutzfunktion hat, genauso kann sie in übersteigerter Form zu oft warnen und aktivieren. Der Körper kann dadurch in anhaltende Alarmbereitschaft gesetzt werden, oder in ungefährlichen Situation überreagieren oder auch keine Reaktion möglich machen. Nicht nur zu viel, auch zu wenig Angst ist eher unnormal und kann auf eine Angsterkrankung hindeuten.

Krankhafte Angst zeichnet sich daher insbesondere durch die folgenden zwei Indikatoren aus:

  1. Die Angst ist für die Situation quantitativ unangemessen. Das heißt, sie tritt über einen längeren Zeitraum immer wieder auf, hält deutlich zu lange an oder tritt nicht auf.
  2. Sie ist qualitativ unangemessen. Damit ist gemeint, dass die Reaktion auf den Angst auslösende Reiz deutlich stärker oder niedriger ist. Beispielsweise wenn der Anblick einer U-Bahn Atemnot auslöst.

Unbehandelt kann sie bei den Betroffenen nicht nur enormes Leid verursachen, sondern sich auch verselbstständigen. So kann die Angst vor öffentlichen Plätzen dazu führen, dass genau diese vermieden werden. Die Betroffenen ziehen sich dann immer mehr zurück. Öffentliche Plätze können dann nicht mehr als ungefährlich erlebt werden und die Angst bleibt bzw. setzt sich auch in anderen Lebensbereichen weiter durch.

Insgesamt zählen Angsterkrangungen neben Depressionen heute weltweit zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen. Alleine in Deutschland leiden nach aktuellen Statistiken rund 10 Millionen Menschen an einer Angststörung. Die Dunkelziffer ist vermutlich noch deutlich höher.

Habe ich eine Angststörung?

Wer Angst vor Spinnen hat oder sich fürchtet eine Rede vor großem Publikum zu halten muss nicht unbedingt an einer Angststörung leiden. Wenn die Angst jedoch unser Leben bestimmt, die Leistungsfähigkeit hemmt oder die Freude am Leben nimmt, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Dieser prüft dann zunächst, ob es sich bei den Symptomen tatsächlich um eine Angststörung handelt, oder ob körperliche oder andere psychischen Erkrankungen dahinterstehen.

Angststörung – Test

Erste Hinweise, ob eine Angststörung vorliegt, erhält man mit diesem kurzen Angststörungstest. Wenn eine oder mehrere Fragen mit Ja beantwortet werden, sollte ein Arzt auf jeden Fall aufgesucht werden sollte.

  • Angst ist für mich ein Dauerthema. Ca. 80% des Tages denke ich über meine eigenen Ängste nach.
  • Meine Lebensqualität leidet unter meiner Angst erheblich.
  • Ich habe immer wieder Angst – ganz ohne Grund
  • Meine Beziehung und Freundschaften sind aufgrund meiner Ängste zerbrochen oder ernsthaft in Gefahr.
  • Durch meine Angst bin ich schon ohnmächtig geworden oder konnte in einer tatsächlichen Gefahrensituation nicht handeln
  • Aufgrund meiner Ängste bin ich nicht mehr so mobil wie früher oder meide Orte, die für andere normal sind.
  • Die Angst nimmt mir die Freude am Leben. Ich habe das Gefühl immer depressiver zu werden.
  • Wegen meiner Ängste habe ich schon Selbstmordgedanken gehabt
  • Alkohol, Tabletten oder Drogen – das sind bisher meine Antworten auf meine Angst
  • Der berufliche Alltag ist durch meine Angst zur Hölle geworden. Wegen ihr habe ich Probleme meinen Aufgaben nachzukommen, bin arbeitslos oder schaffe es nicht mehr, meiner Selbstständigkeit nachzugehen.

Selbstverständlich ersetzt dieser erste Test keine professionelle Diagnose durch einen Facharzt oder Psychologischen Psychotherapeuten. Wer hier jedoch eine Frage mit ja beantwortet, sollte sich auf jeden Fall professionelle Hilfe holen.

Welche Arten von Angststörungen gibt es?

Wie schon oben angedeutet können Angststörungen sehr verschieden sein. Das wird allein schon dadurch deutlich, dass man eine Angststörung mit zu viel und zu wenig Angst haben kann. Für eine weltweit einheitliche Klassifikation und Diagnose hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die sogenannten ICD – International Statistical Classification of Diseases – herausgegeben, nach der alle Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten in Deutschland diagnostizieren müssen. Demnach lassen sich die Angststörungen insbesondere den folgenden Arten zuordnen.

Phobien

Unter Phobien werden alle Angststörungen zusammengefasst, die sich auf einen sehr konkreten auslösenden Reiz beziehen und den enormen Wunsch auslösen genau diesen Reiz zu meiden. Dabei kann es sich bei diesem Auslöser um ganz unterschiedliche Situationen, Personen oder Sachen handeln. In der Diagnose unterscheidet man dabei vor allem die Agoraphobie, die Soziophobie sowie spezifische Phobien.

  • streetviewAgoraphobie – Orte, Plätze

    Die Agoraphobie leitet sich vom griechischen Wort agora ab, was so viel wie Versammlungsplatz bedeutet und wird daher bei uns auch Platzangst genannt. Sie bezieht sich dabei auf Orte, Menschenansammlungen, oder allgemein Situationen, aus denen eine Flucht bzw. Rettung für die Betroffenen nicht möglich erscheint. Die Gefahr kommt hierbei jedoch nicht von anderen Menschen oder Sachen, sondern liegen in der Person selbst begründet. So haben Menschen, die an Agoraphobie leiden z.B. Angst Ohnmächtig zu werden, schwach zu werden, hinzufallen oder zu ersticken. Es geht daher bei dieser Angst weniger um die Angst vor einem bestimmten Ort, sondern mehr um das Gefühl gefangen, allein und hilflos zu sein.

    Typische Orte die eine Agoraphobie auslösen sind U-Bahnen, Fahrstühle und Veranstaltungsräume, aber auch sehr abgelegenen und sehr große Plätze können die Angst auslösen. Für die Erkrankten kann die Angst schlimmstenfalls so stark werden, dass sie sich völlig isolieren und die eigene Wohnung nicht mehr verlassen.

    Die meisten Menschen erkranken erst im Alter von 25-30 Jahren an einer Agoraphobie. Sie leiden an Herzrasen, Schwindel und Übelkeit. Auch Panikattacken und die Angst die Kontrolle zu verlieren können gleichzeitig auftreten. Statistisch geht in 90 % sogar eine Panikattacke einer Agoraphobie vorraus. Gründe hierfür sind z.B. sehr negativen Erlebnis wie die Trennung oder der Tod einer nahe stehenden Person, ein Unfall, Brand oder auch Missbrauch. Die Orte die damit verbunden sind, sowie immer mehr Orte, werden im Nachhinein bewusst oder unbewusst vermieden.

  • visibilitySoziophobie
    Die Soziophobie wird auch Soziale Phobie oder Sozialphobie genannt. Derzeit leidet etwa 2-4 % in Deutschland an Ihr. Die Betroffen fürchten sich dabei davor, sich vor anderen zu blamieren, bloßgestellt und negativ beurteilt zu werden. Sie haben daher Angst sich vor anderen so zu zeigen und zu geben, wie sie sind. Als Folge vermeiden sie alle Situationen, bei denen genau das passieren könnte. Das können Reden vor einem Publikum sein, aber auch ein Essen mit Freunden. Weitere Infos findest Du bald in einem gesonderten Artikel zur Soziophobie.
  • poolSpezifische Phobien

    Zu den spezifischen Phobien werden alle Phobien gezählt, die sich ganz konkret auf eine bestimmte Situation oder Objekt beziehen. Es geht dabei nicht um Erwartungen, sondern etwas Greifbares im hier und jetzt. Man geht davon aus, dass diese Ängste eng mit unseren sogenannten Urängsten zusammenhängen und durch emotional starke negative Lernerfahrungen ausgelöst werden. Diese Lernerfahrungen müssen nicht selbst gemacht worden sein und einem auch nicht bewusst sein. So kann es z.B. reichen sie bei anderen Personen mitzuerleben und mitzufühlen. Prinzipiell kann jedes Objekt zum angstauslösenden Reiz werden. Die verschieden spezifischen Arten werden inzwischen zusätzlich wie folgt unterschieden:

    Umwelttyp

    Hierzu zählen alle Phobien, bei denen die Betroffenen sich vor den Gefahren von Naturgewalten fürchten. Beispielsweise vor Gewitter, Wasser und Dunkelheit. Auch die Höhenangst wird hierzu gezählt und tritt häufig zusammen mit Schwindelgefühlen auf.

    Tiertyp

    Ob Spinnenphobie, Schlangenphobie oder Hundephobie: zu den Phobien des Tiertypus zählen alle Phobien vor bestimmten Tieren. Häufig erleben die Betroffenen hierbei nicht „nur“ Furchtgefühle, sondern auch starken Ekel.

    Situativer-Typ

    Dieser Typus ist z.T eng verknüpft mit der Agoraphobie und lässt sich nicht immer hiervon abgrenzen. Typisch hierfür ist die Angst vor dem Eingeschlossensein in engen Räumen (Klaustrophobie), die Angst vor dem Autofahren (Fahrphobie) und die Flugphobie. Die Flugangst zählt insgesamt zu den am weitesten verbreitete Phobie. Neben starken Angstgefühlen leiden die Betroffenen auch an katastrophierenden Gedanken, die die Angst noch verschlimmern.

    Blut-Spritzen-Verletzungs-Typ

    Hierzu zählen Phobien die durch den Anblick von Spritzen und Blut ausgelöst werden, sowie die Phobien vor Blutentnahmen, Impfungen oder anderen körperlichen Eingriffen. Auch die Angst vor Ärzten wie Zahnärzten zählen hierzu. Personen, die an dieser Art von Phobien leiden können zusammen mit der Angst auch immer wieder emotional bedingte Ohnmachtsanfälle bekommen.

    Sonstige

    Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Phobien, die keiner dieser vier Typen zugeordnet werden. Dazu zählt die Angst krank zu werden und die Angst vor der Arbeit, die sogenannte Ergasiophobie.

Alle Phobien sind im ICD-10 unter F40.0 bis F40.9 zu finden. Einen ersten Eindruck, welche verschiedensten Phobien es alles gibt, gibt Euch unsere Phobienliste.

Andere Angststörungen

Zu der zweiten Gruppe von Angststörungen zählt die WHO alle Ängste, die wiederkehrend sind und spontan, d.h. ohne konkreten äußeren Auslöser auftreten. Man unterscheidet hierbei insbesondere Panikstörungen ((ICD-10 F41.0), generalisierte Angststörungen ((ICD-10 F41.1) und die gemischte Angst- und depressive Störung (ICD-10 F41.2).

  • favoritePanikstörung

    Von einer Panikstörung ist dann die Rede, wenn Panikattacken „wie aus dem Nichts heraus“ wiederkehrend auftreten. Diese exzessive Angst geht mit so starken Symptomen einher, dass die Betroffenen sie als tödliche Bedrohung erleben und das Gefühl haben verrückt zu werden oder zu sterben. Zu den typischen Anzeichen einer Panikattacke zählen z.B.:

    • Atemnot und Kurzatmigkeit
    • Herzrasen und Herzschmerzen
    • Schweißausbrüche, Zittern und Ohnmachtsanfälle
    • Das Gefühl der Unwirklichkeit und Derealisation (bekannte Umgebung wird als fremd wahrgenommen)
    • Erstickungsanfälle und Todesangst

    Aufgrund der starken körperlichen Symptome gehen viele Betroffenen anfangs zudem davon aus, dass es sich um eine körperliche Erkrankung, beispielsweise des Herzens, handelt. Von Betroffenen, die so etwas vorher noch nie erlebt haben, hört man immer wieder Sätze wie „Das kann doch nicht nur Angst sein!“. Selbstverständlich muss wie bei jeder Angststörung ein Arzt zunächst prüfen, ob sich nicht tatsächlich körperliche Erkrankungen hinter den Symptomen verbergen. Fakt ist aber, dass die Symptome in extrem starker Form auch zu einer Panikattacke gehören können bzw. typisch für sie sind. Rein statistisch gesehen liegt bei ca. 95% der Betroffenen mit wiederkehrenden Angstattacken keine zusätzliche körperliche Erkrankung vor, abgeklärt werden muss es aber auf jeden Fall.

    Die meisten Panikattacken dauern im Schnitt 15 Minuten, können aber auch eine Stunde oder ganz selten auch mehre Stunden andauern. Unbehandelt verfestigen sie sich und können chronisch werden. Viele Betroffene leben mit der ständigen Angst vor der nächsten Attacke und vermeiden immer mehr Situationen oder Orte, die eine Attacke auslösen könnten. Die gleichzeitige Diagnose einer Agoraphobie trifft daher ca. 60%. Auch Depressionen, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Sucherkrankungen sind typische Erkrankungen die gleichzeitig auftreten können.

  • autorenewGeneralisierte Angststörung

    Im Vergleich zu anderen Angststörungen fällt die generalisierte Angststörung weniger auf. Die Betroffenen leiden jedoch oft Monate oder Jahre an einer andauernden und quälenden Angst. Wie ihr Name schon verrät, wird diese Angst nicht durch einen bestimmten Reiz ausgelöst, sondern ist vielmehr generell vorhanden. Dazu zählt z.B. die permanente Angst, dass einem selbst oder einer nahestehenden Person etwas Schlimmes zustoßen könnte, ohne dass dafür ein Grund erkennbar wäre.

    Die Themen sind dabei die gleichen, um die sich auch Personen ohne einer generalisierten Angststörung Sorgen machen können. Das Ausmaß der Angst ist dabei jedoch deutlich größer und die Realität wird viel gefährlicher wahrgenommen als sie ist. Betroffen fragen sich z.B. ob sich ihr Kind in der Schule verletzen wird oder sorgen sich extrem darum, dass Ihr Partner die Arbeit verlieren könnte, wenn er eine Erkältung bekommt. Die Angst verändert wie die Betroffenen denken, fühlen und leben. Sie lässt sich nicht mehr kontrollieren und kann so ihr gesamte Leben bestimmen.

    Typischen Symptome der generalisierten Angst sind insbesondere die andauernde Anspannung und Unruhe sowie das ständige Nachdenken über alle möglichen Gefahren. Sie sind in Ihren Gedanken regelrecht gefangen und sehen nur noch beängstigende Szenarien der Zukunft. Auch das Sorgen darüber, dass sie sich schon wieder Angst machen, gehört für vielen dazu. Häufig klagen die Betroffenen zudem von Schlafproblemen, Magen-Darm-Problemen und Schwindel.

    Vielfach handelt es sich bei den Betroffenen um Personen, die mit einem zu geringen Selbstvertrauen zu kämpfen haben und die durch negative Lernerfahrungen auch das Vertrauen in die Welt verloren haben. Daher spielt auch bei der Behandlung von generalisierten Angststörungen die Steigerung des Selbstvertrauens immer wieder eine wichtige Rolle. Die permanente Angst kann leider auch Depressionen auslösen und sollte wie die anderen Angststörungen frühestmöglich behandelt werden.

  • groupAngst und Depression

    Eine kommt selten alleine: Angst und Depressionen sind leider zwei, die gerne in Begleitung des anderen auftreten und daher auch zu den typischen Begleiterkrankungen (Komorbidität) des anderen gehören. So leiden je nach Angststörung 40-70% der Betroffenen auch an Depressionen. Umgekehrt wird auch bei 50-60% der an Depression erkrankten Personen eine Angststörung diagnostiziert. In der Regel steht jedoch eine der beiden Erkrankungen im Vordergrund. Ist dies nicht der Fall, also wenn die Betroffenen an ihren Ängsten und Depressionen in etwa gleich leiden, spricht man von einer gemischten Angst- und depressiven Störung.

    Mehr zu diesem Thema und dem gefährlichen Teufelskreis aus Angst und Depressionen erfahrt Ihr auch in unserem Beitrag Depressionen, Angst und Panik.

Darüber gibt es verschieden Krankheiten, bei denen Ängste eine zentrale Rolle einnehmen. Hierzu zählen z.B. Zwangsstörungen sowie Posttraumatische Belastungsstörungen.

Wie kann man seine Angst überwinden?

Es gibt verschiedene Wege raus aus der Angst zu kommen. Diese richten sich vor allem danach, wie schwer die eigene Angststörung das Leben einschränkt und bestimmt. Zudem kommt es hierbei auch auf die Art der Angststörung an sowie die dahinterliegende Ursache.

Für viele Betroffenen ist eine Kombination aus Psychotherapie, medikamentöser Therapie und bei leichteren Ängsten auch die Anwendung von angstspezifischen Selbsthilfetipps eine gute Wahl.

Ein paar davon möchten wir Euch gerne schon mal mit an die Hand geben:

  1. Versuchen in der Realität zu bleiben: beobachte und beschreibe Dich selbst und was um Dich tatsächlich passiert.
  2. Verstärke Deine Angst nicht durch zusätzliche unrealistische Katastrophenvorstellungen
  3. Vermeide keine Angstsituationen, es sei denn, sie bringen dich tatsächlich in Gefahr
  4. Wenn es Dir zu schwer fällt, Dich der Situation alleine zu stelle, versuche Dich ihr zusammen mit einer Person, zu stellen, der Du vertraust. Dies kann z.B. Dein Partner, ein guter Freund oder ein Therapeut sein.
  5. Setze Dich den Angst auslösenden Reizen ggf. Stufenweise aus, um sie schrittweise zu überwinden
  6. Bleibe in der Angstsituation und beobachte bewusst, wie die Angst von selber wieder zurückgeht
  7. Freu Dich über Deine Erfolge, egal wie klein sie sind! Belohne Dich!

Deine Erfahrungen?

Wie sind Deine Erfahrungen mit Angststörungen? Bist Du selbst oder ein Angehöriger oder Freund davon betroffen? Deckt sich der Artikel mit Deinen Kenntnissen und Erfahrungen? Diskutiere mit uns und anderen hier und in den sozialen Medien. Oder schreib uns gerne Deinen eigenen Erfahrungsbericht rund um dieses Thema.

Vielen Dank an alle, die unsere Beiträge in den sozialen Medien teilen und so einen Beitrag zur Aufklärung und Entstigmatisierung von psychischen Leiden leisten. Sharing is love ❤.

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